Des Versagens so müde
Am 22. März 2008 im Topic 'sackgasse'
"Kalte Männer zerstören Frauen", schrieb mir meine Mutter Jahre später. "Sie umgarnen sie mit irgend etwas Sympathischem, das sie zum Schein an der Tag legen, mit irgend etwas, das mit ihrer Seele verbunden ist wie ein falsches Gewächshaus, führen dich hinein, und du glaubst Leben, Vitalität, Sonne und Grün zu sehen, aber wenn du sie erst liebst, führen sie dich in ihre wahre Seele, einen zugigen, hohlen, leeren Ballsaal, der unerbittlich gewölbt und gekrümmt ist und dessen Echos dich verspotten - du hörst, was du geopfert und gegeben hast, mit dumpfer Wucht landen.
Sie sperren das Gewächshaus zu, und du bist nur noch eine winzige Figur im Plan eines Architekten, ein gesichtsloser Fleck, ein nebelhafter Schatten aus steifen Gliedern, in einer endlosen Steinwüste zurückgelassen.
Ja, ich lese Lorrie Moore, ich lese Leben ist Glückssache und würde beinahe auf jeder Seite einen Satz oder einen Absatz herausnehmen und zu meinem machen, so viele, bei denen ich denken muss: Den hat sie mir gestohlen, aufpoliert, schöner gemacht und wieder geschenkt, aber im Kern ist es mein Satz, ist es mein Leben, sind das meine Gedanken - jetzt, gerade jetzt".
Ich bin noch lange nicht draußen aus dieser Welt, die ich so dringend verlassen wollte, sie klammert sich im Gegenteil umso heftiger an mich, je mehr ich versuche mich von ihr los zu reißen. Einen Tag dieser Woche musste ich mir sogar frei nehmen, weil nichts in mir war als sein Gesicht, seine Worte und nichts als der innige Wunsch zu sterben als scheinbar einzige Möglichkeit meinem Vorsatz gerecht zu werden, des Scheiterns, des Versagens so müde.
Sie sperren das Gewächshaus zu, und du bist nur noch eine winzige Figur im Plan eines Architekten, ein gesichtsloser Fleck, ein nebelhafter Schatten aus steifen Gliedern, in einer endlosen Steinwüste zurückgelassen.
Ja, ich lese Lorrie Moore, ich lese Leben ist Glückssache und würde beinahe auf jeder Seite einen Satz oder einen Absatz herausnehmen und zu meinem machen, so viele, bei denen ich denken muss: Den hat sie mir gestohlen, aufpoliert, schöner gemacht und wieder geschenkt, aber im Kern ist es mein Satz, ist es mein Leben, sind das meine Gedanken - jetzt, gerade jetzt".
Ich bin noch lange nicht draußen aus dieser Welt, die ich so dringend verlassen wollte, sie klammert sich im Gegenteil umso heftiger an mich, je mehr ich versuche mich von ihr los zu reißen. Einen Tag dieser Woche musste ich mir sogar frei nehmen, weil nichts in mir war als sein Gesicht, seine Worte und nichts als der innige Wunsch zu sterben als scheinbar einzige Möglichkeit meinem Vorsatz gerecht zu werden, des Scheiterns, des Versagens so müde.