Metamorphosen
Donnerstag, 27. März 2008
"Es gibt diese Tage",
Am 27. März 2008 im Topic 'sackgasse'
sage ich, "diese Tage, da würde ich meine Seele verkaufen nur dafür, Dir nahe zu sein."
Die Worte verklingen ungehört und ich weiß, es liegt an den Hormonen und daran, dass ich Lorrie Moore lese und es ist grenzenloser Kitsch und es ist gut so, wie es ist, dass wir ihn endlich gekappt haben, den Faden, der uns immer noch verband.

"Ich hab das alles doch nicht so gemeint", könnte ich schreiben. "Verzeih mir", könnte ich schreiben. "Es ist alles unwichtig, auch wie weh es tut dieses Wechselbad von Nähe und Distanz, es ist nicht wichtig, dass Du Gift bist für mich, das alles ist nichts gegen diese Leere des nicht mehr Wartens, des nicht mehr Hoffens."

Ich würde alles geben - an Tagen wie diesen - nur dafür, Dich anzusehen, zu spüren wie beinahe unerträglich schmerzhaft stark der Wunsch ist, Dich zu berühren, möchte knien vor Dir und Deine Hände küssen und Dir sagen, dass es egal ist, was Du mit mir machst, ganz egal, dass ich Dir gehöre, dass das meine Bestimmung ist, bedingungslos. Und ich alles ertragen kann, nur nicht, mich weiter dagegen zu wehren.

Als wüßte ich nicht, würdest Du jetzt anrufen, würdest Du jetzt schreiben, würde die geballte Ladung meines Stolzes mich aufrichten, mich dazu zwingen, mein Haar in den Nacken zu schütteln und Dir ein "ich bin doch nicht Dein Spielzeug" entgegenschleudern.

Du, mein Bester, seien wir uns doch ehrlich, hast mich einfach nicht verdient, woran auch die Tatsache nichts ändert, dass ich meine Seele verkaufen würde, nur um Dir nahe sein zu dürfen - an Tagen wie diesen.

Diese Zeit muss kommen, irgendwann ...

"Eine Woche, ein Monat, [noch] ein Jahr. Die Traurigkeit wird eingehen wie ein alter Hund. Du wirst nur noch Gleichgültigkeit empfinden. Das träge Wimmern einer Cowboy-Mundharmonika, traurig, müde, es wird langsam in die Berge entschwinden wie Hank Williams. Irgend so ein Ende."
[Lorrie Moore; Leben ist Glückssache]

... ich frage mich nur, ob ich nicht so lange schon gefangen bin in all dem, dass ich das weit mehr füchte als ersehne, weil ich mich frage, was dann wohl noch übrig bleibt von mir. Zumindest an Tagen wie diesen.

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